Mega-Sonnensturm 04.11.03 von
Thomas Sävert
Solar-Alert
Storm-Status des IPS in Australien (A=Alarm)
Im Jahre 1976 begannen die Satellitenmessungen der Röntgenstrahlung, die von der Sonne ausgeht. Von Zeit zu Zeit ereignen sich besonders während des Sonnenfleckenmaximums und kurz danach sehr starke Ausbrüche, die auf der Röntgenflare-Skala die so genannte X-Klasse erreichen. Nach zwei sehr starken Flares Ende Oktober (zu der Zeit Platz 3 und 18 in der Topliste) brachte die Fleckengruppe 0486 am 04. November 2003 einen gigantischen Ausbruch hervor, wie man ihn zuvor noch nie registriert hatte. Darüber soll hier kurz berichtet werden. Polarlicht
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ACHTUNG:

Gewaltiger Ausbruch auf der Sonne!

Rekordausbruch:

Am Dienstag abend (04. November) ereignete sich am Rande der sichtbaren Sonnenscheibe der stärkste Ausbruch der vergangenen Jahrzehnte. Seit Messbeginn im Jahre 1976 ist kein so starker Flare verzeichnet worden. In diesem Fall ist die Skala gesprengt worden und genaue Werte mussten erst noch analysiert werden. Auf der SOHO-Seite der NASA wurde der Ausbruch daher als "X-whatever Flare" (X-was-auch-immer-Ausbruch) bezeichnet.


Zum Vergrößern bitte klicken! Die Grafik zeigt den Röntgenstrahlenfluss von der Sonne. Links die Skala in W/m², rechts die Einteilung in die Stufen A, B, C, M und X. Der aktuelle Ausbruch stoppte bei X-18, da hier offensichtlich die Messgeräte des Satelliten gesättigt waren. Hochgerechnet ergab sich wenige Tage später nach Angaben von Spaceweather eine Stärke von X-28, Mitte März 2004 ergab eine Untersuchung aus Neuseeland sogar einen Wert von X-45 (siehe Links weiter unten)!



Im oberen Bild erkennt man das extreme Aufleuchten am Rande der sichtbaren Sonnenscheibe. Das untere zeigt die herausschießende Teilchenwolke, die mit einer Geschwindigkeit von 2.500 km/s und mehr ins Weltall geschleudert wurde. Auch dieser Wert stellt einen Rekord dar. Weitere Bilder und Animationen finden Sie auf der SOHO-Seite der NASA. Nach den ersten, vorliegenden Daten schien der Randbereich des coronalen Massenauswurfes (CME) auch die Erde erreichen zu können, der Anteil war aber minimal. Zwei Tage später traf die schwache Schockfront auf das Erdmagnetfeld, löste aber bei uns in mittleren Breiten keine Polarlichter aus.

Weitere Links dazu:
WDR-Meldung vom 06.11.03
Biggest Solar Flare ever recorded (NASCA)

Heraufstufung des Ausbruchs auf X-45:
ScienceDaily 16.03.04
SpaceRef Interactive, 16.03.04
Meldung im AKM-Forum



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