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BEOBACHTUNG: Shelfcl., "Sandsturm", Verdacht v. Emsbüren

Geschrieben von: Leonard Parsek <mailto:leonard.parsek@arcor.de?subject=BEOBACHTUNG: Shelfcl., 'Sandsturm', Verdacht v. Emsbüren>
Datum: 4. Juni 2005, 15:47 Uhr


Bleiben wir also einmal sachlich.

Ich habe den Beitrag wie folgt aufgeteilt.
I. Die (scheinbar) isolierte Zelle am Niederrhein
II. Die Böenfront und die zug. Shelfcloud bei Schüttorf
III. Winde unterhalb der Böenfront, der aufgewirbelte Sand
IV. Zerissene und rotierende tiefe Wolkenstrukturen hinter der Böenfront, der Tornado-Verdachtsfall von Emsbüren.

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I. Die (scheinbar) isolierte Zelle am Niederrhein

Ab 17 Uhr MESZ beobachtete ich eine, scheinbar VOR der vorrückenden Front liegende Zelle, die aus der Gegend von Arnheim/NL nach Nordosten zog. Sie vergrößerte sich stetig und entsprach meinen (laienhaften) Vorstellungen einer möglichen Superzelle, weil sie eben solo unterwegs war und zusätzlich das Niederschlagsmaximum im Südwesten aufwies, ganz, wie ich es von Radarbildern anderer Zellen kannte.

Ich fuhr dann über die A30 in Richtung Holland und erwartete, nach grober Extrapolation, die Zelle eigentlich westlich von Bentheim.

Der tatsächliche Verlauf war ein anderer, die Zelle vereinigte sich mit der Front, bzw. war schon bei ihrer Entstehung ein Teil der Front gewesen. Als ich gegen 19 Uhr in Schüttdorf eintraf, reihte sie sich jedenfalls bereits in die lange Kette von Gewittern entlang der deutsch-holländischen Grenze ein.

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II. Die Böenfront und die zug. Shelfcloud bei Schüttorf

Ich traf auf eine prächtige, wellige Böenfront.

a) 18:53 Uhr, Autobahnabfahrt Schüttdorf (A30)

b) 18:56 Uhr, Autobahnabfahrt Schüttdorf (A30). Die Shelfcloud (oder der Arcus, wie man's mag) war wenig ausgefranzt, sondern bildete wunderschöne weiche Formen, mit hell leuchtenden, an Cumuli erinnernden Wolken.


c) 18:59 Uhr, nördlich der AB-Abfahrt Emsbüren (A31).

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III. Winde unterhalb der Böenfront, der aufgewirbelte Sand

a) 19:00-19:02 Uhr, nördlich der AB-Abfahrt Emsbüren (A31). Zunächst irrtümlich für Verbrennungsqualm gehalten. Die Böenfront überstrich hier möglicherweise u.a. einige Lagerstätten von Bausand, der für den Bau des soeben fertiggestellten Lückenschlusses der A31 (nebst Autobahnkreuz A31/A30 Schüttdorf) bereitgestellt wurde. Auftreten starker Böen.

Siehe auch die tollen Fotos von Astrid aus Losser unter
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/webbbs/wzconfig.pl?noframes;read=690636




b) 19:42 Uhr, am Mittellandkanal bei Steinbeck (wenige km nordwestlich von Mettingen). Von Andre bereits beschrieben und eindrucksvoll dokumentiert (dort wesentlich deutlichere Fotos), eine Art Sandsturm. Siehe auch
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/webbbs/wzconfig.pl?noframes;read=690643




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IV. Zerissene und rotierende tiefe Wolkenstrukturen hinter der Böenfront, der Tornado-Verdachtsfall von Emsbüren.

Wie schon gesagt gab es eine Vielzahl tief hängender Wolken, die auch deutlich sichtbar entgegengesetzte Bewegungsrichtungen aufwiesen, auch Rotationen waren erkennbar, einige Wolkenteile bewegten sich erkennbar nach oben. Laienhafte Begrifflichkeiten machen eine Situation manchmal u.U. deutlicher: alles war in Bewegung.

a) 19:03 Uhr, auf der A30 (bei vorsichtiger, angemessen langsamer Fahrt und unbedingter Konzentration auf den Straßenverkehr, d.h. ohne Blicke durch den Sucher). Tief hängende Wolken und erneut aufwirbelnder Sand. Bick nach Norden.

b) 19:08/1909 Uhr, A30, Blick nach Nordost/Südost. Rotierende, tief hängende Wolke.

c) 19:11-19:13 Uhr an der AB-Abfahrt Salzbergen/Emsbüren (A30). Blick nach Nordost bis Ost


19:12 Uhr, gleicher Standort, Blick entlang der Landstraße in Richtung Emsbüren, Leschede. Die beiden schlechtesten Bilder der Sammlung. Bedienfehler, Autofokus stellt auf Regentropfen scharf. In meiner Erinnerung kein eindeutiger Schlauch. Habe es nicht als Funnel/Tornado erkannt.

d) 19:20 Uhr an der AB-Abfahrt Rheine-Nord. Weiterhin Böen, aufgewirbelter Sand.

Viel Freude mit den Bildern,
Leonard

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