Winter 1962/63 von
Thomas Sävert
Winter 1962/63
Winter 1962/63
Der Winter 1962/63:
Der Winter 1962/63 gehört zu den kältesten des 20. Jahrhunderts. Er dauerte sehr lang und viele Gewässer froren weitgehend zu, darunter auch der Bodensee, auf dem sich nicht nur Fußgänger aufhielten, sondern sogar Fahrzeuge fuhren und Flugzeuge landeten. Das Ereignis des zugefrorenen Bodensees wird auch als "Seegfrörne" bezeichnet. Bei dieser Gelegenheit wurde zum ersten Mal seit 1830 mit einer feierlichen Prozession die Büste des heiligen Johannes von Altnau nach Hagnau getragen.

Links zur Wetterlage im Winter 1962/63:
Ausführliche Winteranalyse 1962/63 (Wetterzentrale, 25.09.2002)
50 Jahre Seegfrörni - ein Rückblick (Meteoschweiz)
The Big Freeze - Winter 1962/1963 (YouTube)

Weitere Links zum Winter 1962/63:
Winter 1962/63 in Europa (Wikipedia)
Wie Heiner Stephan den harten Winter 1962/63 erlebte (MDR)

Seegfrörne 1963 - Zugefrorener Bodensee:
Das große Online-Archiv zur Seegfrörne (Südkurier, 27.02.13)
Die Seegfrörne 1963 - Eiszeit am Bodensee (Südkurier)
Seltene Wetterlage - Als der Zürichsee gefror (NZZ, 25.01.2013)
Die NZZ blickt zurück (NZZ, 25.01.2013)
Fotos: 1963 01 Seegfrörni Zürichsee (Schweizer Sturmarchiv)

Videos:
Winter 1962 in Großbritannien (YouTube)
De winter van 1963 (YouTube)
De winter van 1963 was Keihard (YouTube)
ELFSTEDENTOCHT REINIER PAPING 1963 (YouTube)
elfstedentocht 1963.mov (FriesFilmArchief / YouTube)
De Elfstedentocht 1963 (YouTube)

Wetterlage 02.12.1962
Wetterlage 13.12.1962
Wetterlage 16.12.1962
Wetterlage 24.12.1962
Wetterlage 28.12.1962
Wetterlage 04.01.1963
Wetterlage 12.01.1963
Wetterlage 15.01.1963
Wetterlage 22.01.1963
Wetterlage 29.01.1963
Wetterlage 29.01.1963
Wetterlage 05.02.1963
Wetterlage 17.02.1963
Wetterlage 28.02.1963
Zur Wetterlage im Winter 1962/63:
Anfang Dezember 1962 hielt sich ein umfangreiches und kräftiges Hochdruckgebiet über Mitteleuropa. In seinem Bereich gab es vor allem in der Südhälfte Deutschlands und in den angrenzenden Regionen der Alpenländer verbreitet strengen Frost.

Am 08./09. Dezember verlagerte sich das Hoch unter Abschwächung zum Schwarzen Meer. Damit konnten Ausläufer eines Nordmeersturmwirbels auf Mitteleuropa übergreifen und vorübergehend deutlich mildere Luft heranführen. Weitere Tiefs im Raum Island/Nordmeer hielten die Zufuhr milder Luft aufrecht. Am 12./13. Dezember verlagerte sich der Schwerpunkt des tiefen Luftdruckes direkt nach Mitteleuropa und kurzzeitig wurde es deutlich kälter. Ein weiteres Sturmtief erfasste aber Mitteleuropa bereits zum 15. Dezember mit sehr milder Luft, in der am Flughafen Köln-Bonn +12 Grad gemessen wurden. Nach Abzug dieses Tiefs folgte aus Nordwesten kältere Meeresluft. Das folgende Tief zog auf südlicherer Bahn direkt über Deutschland hinweg. An seiner Nordseite breitete sich Frostluft nach Norddeutschland aus, die auf der Rückseite am 22. Dezember auch den Süden erfasste. Danach baute sich ein kräftiges Hoch mitten über Deutschland auf. Es hielt sich mit sehr kalter Luft bis zum 25. Dezember, wurde dann aber rasch abgebaut. Ab 26. Dezember zogen Störungen mit Schneefällen von Norden heran.

Im weiteren Verlauf zogen atlantische Tiefs auf weit südlicher Bahn in Richtung Mittelmeer sowie nach Frankreich und Süddeutschland. Die Nordhälfte Deutschland verblieb dabei die meiste Zeit in der sehr kalten Luft, während mildere Luft zeitweise den Süden Deutschlands und die Alpen erreichte. Um den 10. Januar 1963 breitete sich kalte Luft auf ganz Mitteleuropa aus. In der Nacht zum 14. Januar sank die Temperatur in Straubing bis -26,4 Grad. Vom 13. bis zum 16. Januar zog ein kräftiges Tief über Skandinavien nach Osteuropa, dahinter folgte ein neuer Schub arktischer Kaltluft, die in der Folge vorübergehend wieder unter Hochdruckeinfluss gelangte. Bis Ende Januar hielt sich die meiste Zeit sehr hoher Luftdruck über Mitteleuropa und in den Nächten kühlte die Luft sehr stark ab. Zum 18. Januar wurden vielerorts Werte unter -20 Grad gemessen, in Straubing sogar -30,6 Grad. Danach schwächte sich der Frost allmählich ab.

Anfang Februar strömte zwischen hohem Luftdruck über Skandinavien und einem Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer weiterhin kalte Luft nach Mitteleuropa. Dabei brachten ab dem 03. Februar mehrere Tiefdruckgebiete immer wieder Schneefälle. Fast überall herrschte Dauerfrost. Vom 08. bis zum 21. Februar hielt sich über Skandinavien meist hoher Luftdruck. Gleichzeitig zogen einige Tiefs vom Atlantik zum südlichen Mitteleuropa. Sie führten hier zeitweise etwas mildere Luft heran, während sich sonst kalte Luft hielt. Am 22. Februar stieg der Luftdruck über Mitteleuropa deutlich an und bis weit in den März hinein beherrschte ein Hochdruckgebiet des Wetter. Verbreitet gab es wieder strengen Frost. In der Nacht zum 23. Februar meldete Neuruppin einen Tiefstwert von -21,6 Grad. Selbst Anfang März wurde verbreitet strenger Nachtfrost registriert. Um den 05./06. März wurde es allmählich milder.


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