Tornados vor Rügen von
Thomas Sävert
Trombe vor Rügen 1
Trombe vor Rügen

Trombe vor Rügen 2
Trombe vor Rügen

Tromben vor Rügen August 1999:
Sensationelle Aufnahmen von gleich 4 Tromben vor der Ostseeinsel Rügen sollen hier vorgestellt werden. Nicht nur auf dem Festland gibt es auch in Mitteleuropa immer wieder die sonst eher aus Amerika bekannten Tornados, die manchmal auch bei uns erhebliche Schäden anrichten, so zum Beispiel im Jahre 1968 in Pforzheim, 1973 in Kiel, 1993 bei Neumünster oder im Sommer 2002 in Wittenberg. Diese Tornados werden bei uns meist als Tromben oder im Volksmund auch als "Windhosen" bezeichnet. Treten sie über dem Wasser auf, nennt man sie oft auch "Wasserhosen". Solche Tornados wurden am 17. August 1999 gleich mehrfach über Nord- und Ostsee beobachtet.

Mindestens ein Tornado an der Westküste ist dokumentiert und wird weiter unten beschrieben. An der Ostseeküste gab es ein sehr seltenes Ereignis: Ouml;stlich Insel Rügen bildeten sich gleich 4 so genannte Wasserhosen, die wie an einer Perlenkette aufgereiht über das Wasser zogen. Sie wurden von einigen Augenzeugen beobachtet, richteten aber glücklicherweise keine Schäden an.

Die Fotos wurden mir freundlicherweise von Herrn Jan Thomsen, Bundesgrenzschutz-Fliegerstaffel Nord im schleswig-holsteinischen Bad Bramstedt, zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Der Hubschrauber des BGS befand sich auf einem Kontrollflug, als die 4 Wasserhosen ins Blickfeld kamen. Da sich die Wasserhosen bei schwachem Bodenwind nur sehr langsam bewegten, konnte der Hubschrauber bis auf 300 Meter heranfliegen und dabei diese beeindruckenden Aufnahmen machen. Insgesamt 15 Bilder finden Sie in der Fotoserie der Tromben im August 1999.

Noch einiges zu den Aufnahmen: Der Hubschrauber flog meistens in einer Höhe von 350 bis 450 Fuß, das entspricht etwa 120 bis 150 Meter. Die Wolkenuntergrenze lag bei rund 600 Fuß, also knapp 200 Metern.
Trombe vor Rügen 3
3 Tromben vor Rügen 1999

Links zu den Ostsee-Tromben 1999:
Hier möchte ich nur einige Links zu den damaligen Tromben/Wasserhosen aufführen. Sollten Sie noch eine interessante Seite zum Thema betreiben oder finden, senden Sie einfach eine kurze Mail.
Trombe vor Fehmarn 1999 von Jan-Heinrich Großkopf
Tromben 1999 von blitzwetter.de
Wasserhose Ückermünde 13.08.99 (blitzwetter.de)
Wasserhose bei Falster 13.08.99 (SV Cuxhaven)
Tornadoseite von Thomas Sävert
Bericht zu Wasserhosen (Helge, WZ)
Wetterlage 16.08.1999
Wetterlage 16.08.1999 (WZ)

Wetterlage 17.08.1999
Wetterlage 17.08.1999 (WZ)

Mehr zur Wetterlage August 1999:
Die Karten links zeigen die wichtigsten Voraussetzungen für solche Tromben auf der Ostsee und - wie weiter unten zu sehen - auch an der Nordseeküste. Tiefdruckgebiete bestimmten Mitte August 1999 das Wetter in weiten Teilen Nordeuropas. Dabei lagerte in höheren Luftschichten recht kalte Luft, während das Wasser von Nord- und Ostsee nach warmen bis heißen Tagen zu Beginn des Monats auch zu dieser Zeit mit Temperaturen nahe 18 Grad vor allem in Küstennähe immer noch recht warm war. In 5,5 Kilometer Höhe wurden am 16./17. Werte um minus 22 Grad gemessen, sodass erhebliche Temperaturunterschiede zwischen dieser Höhe und der bodennah durch das Wasser erwärmten Luft entstanden.

Am 16. August brachten teils kräftige Gewitter bereits erhebliche Regenmengen im Küstenbereich. So fielen zum Beispiel in Barth an der Ostsee bei Rostock innerhalb weniger Stunden 34 Liter Regen pro Quadratmeter. Am 17. August (Dienstag) bildeten sich in dieser labil geschichteten Meeresluft schon am Vormittag Schauer und Gewitter. Einige Augenzeugen berichteten von mehreren so genannten Wasserhosen, die auch unter dem Begriff Tromben oder vor allem über Land als Tornados bekannt sind. Stellenweise wurden Hagelkörner bis zu einem Durchmesser von 10 mm beobachtet.

Links sehen Sie die Karten der Wetterzentrale vom 16. und 17. August 1999, 00 Uhr UTC, zum Vergrößern bitte anklicken.
Trombe an der Nordsee
Trombe vor St. Peter Ording

Westküsten-Trombe August 1999:
Dieser Tornado wurde ebenfalls am 17. August 1999 von Andreas Veira am Strand von St. Peter Ording an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste landeinwärts aufgenommen. Der Schlauch reichte kurz zuvor sogar bis zum Boden, näheres über Schäden ist aber nicht bekannt. Der Tornado war etwa drei Kilometer vom Beobachter entfernt und befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits im Auflösungsstadium. Am Strand selbst gab es an diesem Tag keine Schauer bei Temperaturen bis 20 Grad, Wasser 19 Grad, und leichtem Westwind (Zum Vergrößern des Fotos bitte klicken).

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