Erdbebenarchiv 2003 von
Thomas Sävert
Schweres Erdbeben im Iran!

(Freitag, 26.12.03) Der Südosten des Iran wurde in der Nacht zum Freitag von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Beben ereignete sich um 03:57 Uhr MEZ und erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,6 auf der Richter-Skala, nach iranischen Meldungen lag die Stärke bei 6,3. Das Epizentrum lag etwa 180 Kilometer südöstlich der Stadt Kerman in der gleichnamigen Provinz in der Nähe der historischen Stadt Bam und knapp 1.000 Kilometer südöstlich der iranischen Hauptstadt Teheran. Es gab erhebliche Schäden und mehr als 30.000 Opfer.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums im Südosten des Landes.

Der Iran wird immer wieder von schlimmen Erdbeben erschüttert, da sich hier die Arabische Erdplatte unter die eurasische Platte schiebt und beim Verhaken Spannungen aufbaut. Im Juni 2002 starben bei einem Beben der Stärke 6,1 im Nordwesten des Landes 305 Menschen und etwa 95.000 Menschen wurden obdachlos. Im Mai 1997 kamen bei einem Erdstoß der Stärke 7,5 im Nordosten des Iran bis zu 2.400 Menschen ums Leben und nur wenige Monate zuvor starben im Februar 1997 im Nordwesten etwa 800 Menschen. Das schlimmste Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich aber am 21. Juni 1990 mit der Stärke 7,4 an der Küste des Kaspischen Meeres. Die Zahl der Toten belief sich damals auf etwa 40.000 bis 50.000 und die Schäden summierten sich auf rund 8 Millarden US-Dollar.

Einige Links dazu: Meldung des USGS
Erdbebenhilfe Iran
Bam acht Jahre nach dem großen Beben (Tagesschau, 26.12.11)

Schweres Erdbeben in Neukaledonien!

(Samstag, 27.12.03) Die Inselgruppe Neukaledonien im westlichen Pazifik wurde seit dem 25. Dezember bereits mehrfach von teils schweren Erdbeben der Stärke 6 und mehr erschüttert. Am späten Freitag nachmittag mitteleuropäischer Zeit erschütterte ein weiteres, schweres Beben die Region, es erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,0 auf der Richter-Skala und ereignete sich nur etwa 10 Kilometer unter dem Meer.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums südöstlich der Hauptinsel.

Schweres Erdbeben in Kalifornien!

(Montag, 22.12.03) Am Montag abend mitteleuropäischer Zeit hat ein schweres Erdbeben Kalifornien erschüttert. Das Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,5. Das Epizentrum lag etwa 10 Kilometer nordöstlich von San Simeon, etwa auf halber Strecke zwischen San Francisco und Los Angeles. Nach den Medienmeldungen gab es vor allem in Paso Robles teilweise erhebliche Schäden an einigen Gebäuden. Zwei Menschen kamen hier beim Einsturz einer Mauer ums Leben und viele weitere wurden meist leicht verletzt. Es war das erste Beben in Kalifornien mit Toten seit 1994.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums zwischen Los Angelos im Süden und San Francisco im Norden.

Weiteres schweres Erdbeben in Asien!
(Samstag, 27.09.03) Am Samstag nachmittag mitteleuropäischer Zeit ereignete sich ein schweres Erdbeben im äußersten Süden Sibiriens, im Grenzgebiet zu China, der Mongolei und Kasachstans. Nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes erreichte es die Stärke 7,5 auf der Richter-Skala und ereignete sich etwa 245 Kilometer nördlich der Stadt Altay im Norden Chinas. Das Zentrum des Bebens lag nach ersten Angaben nur etwa 18 Kilometer unter der Erdoberfläche. Die Region ist zwar dünn besiedelt, Schäden dürfte es dennoch geben.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums im Süden Sibiriens.

Schweres Erdbeben in Japan!
(Donnerstag, 25.09.03) Am Donnerstag, 25. September, hat am Abend mitteleuropäischer Zeit (morgens Ortszeit) ein schweres Erdbeben die nördliche Insel Hokkaido erschüttert. Das Erdbeben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 8,0. Erste Fernsehbilder zeigten Schäden und Brände auf der Insel. Für zahlreiche Küstenabschnitte der japanischen Inseln wurde eine Tsunami-Warnung herausgegebnen, die größte Welle wurde in Hanasaki mit 2,13 Meter über normal gemessen.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums im Südosten der Insel Hokkaido. Es lag unmittelbar an der Küste der nördlichsten der vier Hauptinseln, die nicht so dicht besiedelt ist wie die südlichere Insel Honschu mit der Haupstadt Tokyo.

Die Japan Meteorological Agency (JMA) gibt die Stärke des Bebens mit 7,8 auf der Richter-Skala an. Das Zentrum des Erdstoßes soll etwa 60 Kilometer unter der Oberfläche gelegen haben. Das Epizentrum lag etwa 105 Kilometer südsüdwestlich der Stadt Kushiro auf der Insel Hokkaido oder rund 800 Kilometer nördlich von Tokyo. Durch das Beben gab es verbreitet Stromausfälle im Norden Japans, Menschen wurden durch herabfallende Gegenstände und Trümmer verletzt.

Das Hauptbeben ereignete sich um 21:50 Uhr MESZ am Donnerstag abend. Es folgten zahlreiche Nachbeben, von denen mehrere die Stärke 5 und mehr auf der Richter-Skala erreichten. Das stärkste ereignete sich gegen 23:08 Uhr MESZ, das nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,0 erreichte.

Hier das reichlich chaotische Seismogramm aus Matsushiro, Japan:
Seismogramm
(Zum Vergrößern bitte anklicken)

Auch für andere Küstenregionen am Pazifik wurden erste Vorwarnungen vor möglichen Tsunamis herausgegeben. Zuerst war nicht sicher, ob sich wirklich ein Tsunami ausbildet. Aber die Lage wurde genau beobachtet und laufend analysiert. Da die Geschwindigkeit der Wellen ungefähr bekannt ist (über 800 km/h), kann man die Ankunftszeiten relativ genau berechnen. Dabei besteht der Tsunami meistens nicht aus einer, sondern mehreren Wellen. Vorwarnungen wurden für zahlreiche Pazifikinseln, für Teile Alaskas und die amerikanische Westküste ausgegeben, nach genaueren Berechnungen aber bald wieder aufgehoben. Dennoch sind überall rund um den Pazifik kleinere Wellen möglich, die Alaska am frühen Morgen umd Kalifornien gegen 9 Uhr MESZ erreichen sollten.

Hier einige voraussichtliche Ankunftszeiten der möglichen, ersten Welle:
Land Ort Koordinaten Ankunftszeit
JOHNSTON IS. JOHNSTON IS. 16.7N 169.5W 04:17 MESZ (26.Sep.)
NAURU NAURU 0.5S 166.9E 04:22 MESZ (26.Sep.)
HAWAII NAWILIWILI 22.0N 159.4W 05:01 MESZ (26.Sep.)
. HONOLULU 21.2N 157.8W 05:19 MESZ (26.Sep.)
. HILO 19.8N 155.0W 05:36 MESZ (26.Sep.)

Die Region, die am Donnerstag von dem schweren Erdbeben getroffen wurde, ist seismisch sehr aktiv. Im Nordteil wird die Zone Kurilische Spalte, im Südteil Japanische Spalte genannt. Hier schiebt sich die Pazifische Platte mit einer Geschwindigkeit von 8,2 Zentimeter pro Jahr unter die Eurasische Platte. Zuletzt gab es ähnlich starke Erdbeben am 15. Januar 1993 mit der Stärke 7,6 auf der Richter-Skala, als erhebliche Schäden, 2 Tote und 614 Verletzte verzeichnet wurden, und am 16. Mai 1968 mit der Stärke 7.9. Damals starben 48 Menschen und die Schäden beliefen sich auf mehr als 25 Millionen US-Dollar. In beiden Fällen gab es zahlreiche Erdrutsche.

Das stärkste Erdbeben erschütterte die Region aber am 4. März 1952, also vor mehr als 50 Jahren. Damals wurden Erschütterungen der Stärke 8,6 registriert. In weiten Teilen Hokkaidos gab es erhebliche Schäden. Insagesamt kamen 31 Menschen ums Leben, als 713 Häuser zerstört und 5.980 weitere beschädigt wurden. Allein in Kushiro starben 28 Menschen, als zahlreiche Geschäfte einstürzten. In Sapporo brachen etliche Schulgebäude zusammen. Die Tsunamis an den Küsten erreichten in einigen Buchten eine Höhe von mehr als 3 Metern. Und auch aus anderen Landesteilen Japans sind stärkere Erdbeben bekannt.

Das letzte katastrophale Erdbeben in Japan überhaupt liegt noch nicht so weit zurück. Am 17. Januar 1995 erschütterte ein flaches Beben der Stärke 7,2 die Stadt Kobe im Süden Japans. Damals stürzten tausende Gebäude ein und mehr als 5.000 Menschen kamen ums Leben. Das Beben erschütterte das Vertrauen der Japaner in die Erdbebenvorsorge. Das aktuelle Erdbeben bei Hokkaido ereignete sich zum Glück etwas tiefer unter der Erde.

Einige Links dazu: Meldungen zum Beben:
International Institute of Seismology and Earthquake Engineering (IISEE)
Meldung der japanischen Agentur Kyodo
Weitere Meldung der Agentur Kyodo
Aktualisierte Meldung der Agentur Kyodo
Meldung des Geologischen Dienstes NRW

Schweres Erdbeben in der Karibik!
(Montag, 22.09.03) Am frühen Morgen mitteleuropäischer Zeit (nachts Ortszeit) hat ein schweres Erdbeben Teile der Karibik erschüttert. Das Erdbeben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,5 auf der Richter-Skala und ereignete sich dicht südlich der Stadt Puerto Plata an der Nordküste der Dominikanischen Republik. Das Beben war in weiten Landesteilen sowie im Westen der benachbarten Insel Puerto Rico zu spüren. Es gab zumindest in der Ortschaft Santiago leichte Schäden, näheres ist noch nicht bekannt.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums zwischen der Urlaubsregion um Puerto Plata 15 Kilometer im Norden) und Santiago (20 Kilometer im Süden) im Landesinnern. Die Region liegt etwa 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santo Domingo an der Südküste.

Nach weiteren Meldungen starb bei dem starken Erdbeben mindestens ein Mensch und es gab erhebliche Sachschäden an zahlreichen Gebäuden. Zwei Krankenhäuser wurden wegen der aufgetretenen Schäden evakuiert. Nach Angaben der Polizei erlitt ein 65jähriger Mann in der Stadt San Francisco de Macorís einen herzinfarkt. Das Beben war das stärkste in der Dominikanischen Republik seit 1948.

Schweres Erdbeben in Neuseeland!
(Donnerstag, 21.08.03) Am Donnerstag nachmittag (MESZ) erschütterte ein schweres Erdbeben Teile der neuseeländischen Südinsel. Es erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,0. Das Epizentrum lag etwa 125 Kilometer westlich der Stadt Queenstown. Da sich der Erdbebenherd nur wenige Kilometer unter der Oberfläche befand, ist mit Schäden zu rechnen. Allerdings ist die unmittelbare Umgebung des Erdbebenherdes nur dünn besiedelt.

Schweres Erdbeben in Japan!
(Montag, 26.05.03) Das Beben erschütterte am Montag gegen Mittag mitteleuropäischer Sommerzeit die japanischen Ostküste im Norden der Hauptinsel Honschu. Hier war es deutlich zu spüren. Erste Fernsehbilder zeigten einige Schäden und Brände im Raum mehrere hundert Kilometer nördlich von Tokyo.

Nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes erreichte das schwere Erdbeben in Japan die Stärke 7.0. Es ereignete sich unmittelbar an der Ostküste im Norden der japanischen Hauptinsel Honschu. Hier hat es nach den vorliegenden Fernsehbildern auch einige Schäden gegeben und es ist die Rede von etwa 100 Verletzten. Das Tsunami Warning Center erwartete aber keine gefährliche Flutwelle auf dem Pazifik.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums im Norden von Honschu, etwa 95 Kilometer nordöstlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordnordöstlich von Tokyo. Das Beben ereignete sich mehr als 50 Kilometer unter der Erdoberfläche.

Das aktuelle Beben war das stärkste in Japan seit dem verheerenden Erdstoß in Kobe im Jahre 1995, bei dem mehr als 5.500 Menschen ums Leben kamen. Japan wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert, betroffen ist das gesamte Land. Viele Wissenschaftler befürchten in den kommenden Jahren einen Erdstoß der Stärke 7 oder noch deutlich höher direkt im Raum Tokyo, der viele Tote fordern könnte. Nach dem gewaltigen Beben im Jahre 1923 und einer langen Pause danach ist das nächste starke Beben hier überfällig. Das aktuelle Beben war zwar auch in Tokyo zu spüren, hatte aber seinen Ursprung deutlich weiter im Norden des Landes und konnte so die vorhandene Spannung im Bereich der Millionenmetropole nicht abbauen.

Am Montag abend ereignete sich dann noch ein schweres Erdbeben im Nordosten Indonesiens. Auch dieses Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7.0. Nach neuesten Meldungen der indonesischen Nachrichtenagentur Antara sollen bei dem Erdbeben auf der Insel Morotai in den nördlichen Molukken etwa 20 Häuser zerstört worden sein. Dabei kam mindestens ein Mensch beim Einsturz einer Hauswand ums Leben. Insgesamt wurden etwa 200 Gebäude beschädigt. Dem Hauptbeben folgte mittlerweile noch ein Nachbeben, das nach Angaben des indonesischen Erdbebendienstes die Stärke 5,8 erreichte und ebenfalls Schäden anrichtete. Das Institut geht nach beiden Beben von lokalen, meist kleineren Flutwellen aus, die aber anscheinend keine nennenswerten Schäden anrichteten. In der Nacht zum Dienstag gab es noch ein Beben der Stärke 6.8 unter den Philippinen, das sich aber mehr als 500 Kilometer unter der Oberfläche ereignete und daher kaum Schäden angerichtet haben dürfte.

Am Dienstag abend gegen 19:11 Uhr MESZ erschütterte erneut ein starkes Erdbeben den Norden Algeriens. Das Epizentrum lag auch diesmal etwa 65 Kilometer östlich von Algier. Es handelt sich um ein Nachbeben des verheerenden Erdstoßes vom vergangenen Mittwoch, der nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,8 auf der Richter-Skala erreichte und mehr als 2.200 Tote forderte. Das heutige Beben mit der Stärke 5,8 ließ weitere, teils zuvor schon stark beschädigte Gebäude einstürzen. Dabei gab es nach ersten Berichten mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.
Schweres Erdbeben in Algerien!
(Mittwoch, 21.05.03) Am Mittwoch abend erschütterten zahlreiche Erdbeben den Norden Algeriens. Das stärkste erreichte die Stärke 6,7 auf der Richter-Skala, dabei gab es viele Tote und Verletzte sowie erhebliche Schäden.

Bei dem verheerenden Erdbeben sind nach aktuellen Meldungen mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen, tausende weitere wurden verletzt oder werden sogar noch unter den Trümmern vermutet. Das Beben erreichte nach Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 6,7 auf der Richter-Skala und war damit das schlimmste in der Region seit 1980. Neben dem Hauptbeben gab es mehrere weitere Erdstöße und Nachbeben. Auch auf den Balearen waren die Beben zu spüren und es gab erhebliche Schäden durch eine Flutwelle.

Erdbebenkarte
© by USGS - Die Karte des amerikanischen Erdbebendienstes zeigt die Lage des Epizentrums dicht östlich von Algier. Auch auf den Balearen war das Beben deutlich zu spüren, hier richtete eine Flutwelle Schäden an.

Erste Bilder am Morgen zeigten zahlreiche eingestürzte Häuser, in denen viele Menschen verschüttet wurden. Die Rettungsdienste sind im Einsatz und auch aus Deutschland wurden bereits erste Helfer des Technischen Hilfswerkes auf den Weg gebracht. Experten und Suchhunde sollen verschüttete Menschen aufspüren. Viele Menschen waren bei dem Beben in Panik auf die Straßen gelaufen oder sogar aus den Fenstern gesprungen und haben sich dabei erheblich verletzt.

Auf allen Inseln der Balearen war das Beben deutlich zu spüren und sogar an der spanischen Festlandsküste erzitterte die Erde merklich. Schäden gab es an Land aber nicht. Die Notrufnummern von Polizei und Feuerwehren auf den Inseln brachen aber wegen Überlastung zusammen. Da das Epizentrum des starken Bebens nicht weit von der algerischen Mittelmeerküste entfernt lag, lösten die Erdbewegungen auf dem Mittelmeer eine Flutwelle aus, einen so genannten Tsunami.

Vor allem die Südküste Mallorcas wurde von der Flutwelle getroffen. Hier wurden mehrere Sportboote an Land getrieben oder kenterten. Strandpromenaden wurden überspült, Gaststätten und einige Straßen standen vorübergehend unter Wasser. Beim ebenso raschen Rückzug riss das Wasser Strandkörbe, Liegen und sogar einige Autos mit.

Das Erdbeben ereignete sich in der Grenzregion zwischen der Eurasischen und der Afrikanischen Platte. Im Bereich Nordalgerien bewegt sich die Afrikanische Platte mit einer Gewschwindigkeit von etwa 6 Millimeter nach Nordwesten gegen Europa. Sie schiebt sich unter die Europäische Platte, verhakt sich dabei aber immer wieder. Dadurch wurden über Jahre hinweg erhebliche Spannungen aufgebaut, die am Mittwoch abend nun in mehreren plötzlichen Bewegungen wieder abgebaut wurden.

Das gestrige Erdbeben war das schlimmste in Algerien seit mindestens 1980. Damals wurde die Stadt El Asnam (heute Ech-Cheliff) westlich von Algier durch einen Erdstoß der Stärke 7,1 schwer beschädigt. Dabei kamen mindestens 5.000 Menschen ums Leben. Dieselbe Stadt - damls noch mit dem Namen Orleansville, wurde am 09. September 1954 vom einem Beben der Stärke 6,7 erschüttert, bei dem über 1.000 Menschen ums Leben kamen. Das vorerst letzte große Erdbeben in Algerien ereignete sich am 29. Oktober 1989 etwa 110 Kilometer westlich des aktuellen Bebens mit der Stärke 5,9. Es forderte mindestens 30 Tote.

Einige Links dazu: Earthquake MW 6.8 in Algeria, May 21 2003


Einige weitere Erdbeben in Deutschland

Erdbeben in Baden-Württemberg am 22.03.2003:
Am frühen Samstag nachmittag erschütterte um 14:36 Uhr mitteleuropäischer Zeit ein leichtes Erdbeben den Südwesten Deutschlands. Das Epizentrum lag am Südrand der Schwäbischen Alb im Zollernalbkreis. Das Beben erreichte nach unterschiedlichen Angaben die Stärke 4.2 bis 4.5 auf der Richter-Skala, am wahrscheinlichsten ist ein Wert von 4.4 oder 4.5. Der Erdstoß war in weiten Teilen Baden-Württembergs zu spüren und selbst im bayerischen Aschaffenburg wurde ein leichtes Wackeln und Klirren der Gläser bemerkt. Hier war es aber schwächer als das Beben in den Vogesen vor genau einem Monat (siehe Links weiter unten). Allerdings gab es diesmal im Raum Albstadt-Ebingen leichte Schäden, einige Scheiben gingen zu Bruch und Ziegel fielen von den Dächern.
Meldung im WZ-Forum
Weitere Meldung im WZ-Forum
dpa-Meldung von 15:25 Uhr
AP-Meldung von 16:02 Uhr
dpa-Meldung von 16:23 Uhr
dpa-Meldung von 21:30 Uhr
Meldung der Welt am Sonntag

Erdbeben in Frankreich/Deutschland am 22.02.2003:
Am Abend des 22. Februar (Samstag) gab es im Teilen Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz ein starkes Erdbeben der Stärke 5,4 auf der Richter-Skala gegen 21:41 Uhr MEZ, schwächere folgten wenig später. Das Epizentrum lag in den Vogesen in Frankreich, etwa 80 Kilometer westsüdwestlich von Straßburg und rund 100 Kilometer südlich von Saarbrücken.
Meldung 21:45 Uhr (WZ-Forum)
Weitere Meldung 21:45 Uhr (WZ-Forum)
Meldung von dpa (23:06 Uhr MEZ)
Weitere Meldung von dpa von 23:11 Uhr
AFP-Meldung von 23:20 Uhr
AP-Meldung von 00:01 Uhr
dpa-Meldung vom 23.02, 12:38 Uhr
AP-Meldung vom 23.02, 13:15 Uhr
dpa-Meldung vom 23.02, 14:47 Uhr

Erdbeben bei Ibbenbüren am 06. Januar 2003:
Erdbeben NRW 22.07.02 (Geol. Dienst NRW)
Beitrag im WZ-Forum um 22:51 MEZ (Wetterzentrale)
Weiterer Beitrag um 23:21 MEZ (Wetterzentrale)
Neues im WZ-Forum am 07.01. (Wetterzentrale)
Weiterer Beitrag am 07.01. (Wetterzentrale)
Agenturmeldung am 07.01. (Wetterzentrale)
Zeitungsbericht vom 08.01.03 (NOZ)

Das Beben bei Aachen am 22. Juli 2002:
Erdbeben NRW 22.07.02 (Geol. Dienst NRW)
Erdbeben im Rheinland 22.07.02 (WDR)
Erdbeben an Rhein und Ruhr 22.07.02 (Tagesschau)


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