Hurrikan IKE | von Thomas Sävert |
Zugbahnkarte von Unisys Zugbahn (Underground) Radarbild (WUnderground) |
Hier erfahren Sie mehr zum 9. System der atlantischen Hurrikansaison 2008. Der Sturm "Ike" entstand am 01. September mitten auf dem Atlantik. Auf dem Weg nach Westen konnte er sich deutlich verstärken und wurde am 03. September zum fünften Hurrikan der Saison heraufgestuft. Nur wenige Stunden später wurde er zu einem starken Hurrikan der Kategorie 4, bevor er sich am folgenden Tag wieder etwas abschwächte. Nur kurzzeitig stufte ihn das NHC am 06. September als Hurrikan der Kategorie 2 ein, bevor er sich am selben Tag wieder zur zweithöchsten Stufe verstärkte. Als starker Hurrikan der Kategorie 3 bis 4 zog er zu den Bahamas, überquerte einige der Inseln und traf in der Nacht zum 08.09. gegen 03:45 Uhr MESZ im Bereich der Provinz Holguin auf die Nordküste der Insel Kuba. "Ike" überquerte innerhalb von 12 bis 14 Stunden den Osten der Insel mit Westkurs und erreichte dann das Karibische Meer dicht südlich von Kuba. Bei der Überquerung der bergigen Regionen schwächte sich "Ike" deutlich ab, wurde aber vom NHC weiterhin als Hurrikan geführt. In unmittelbarer Landnähe konnte sich der Hurrikan aber nicht verstärken, bevor er am 09. September gegen 16:30 MESZ auf den Westen der Insel traf. Der Hurrikan zog dann zum Golf von Mexiko, wo er sich unter günstigen Bedingungen wieder regenerieren und langsam verstärken konnte. Zeitweise fiel der Luftdruck im Zentrum bis 944 Hektopascal. "Ike" war ein ungewöhnlich großer Hurrikan und betraf weite Regionen rund um den Golf von Mexiko. Auf der fünfteiligen Hurrikan-Skala lag er im Grenzbereich von Kategorie 2 zu Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 175 km/h und Böen bis über 200 km/h. Am Sanstagmorgen (13. September) MESZ traf er mit einer schweren Sturmflut bei Galveston auf die Küste des US-Bundesstaates Texas. Über dem Osten des US-Bundesstaates Texas schwächte sich "Ike" auf dem Weg nach Norden noch am selben Tag zu einem Tropischen Sturm ab. Die Auswirkungen sind enorm, Schäden gibt es durch die Sturmflut, die z.B. in Bolivar - knapp östlich von Galveston - bis zu 23 Fuß (ca. 7 Meter) über normal auflief. Schwer getroffen wurden auf der Halbinsel u.a. die Orte Gilchrist und Crystal Beach, wo kaum noch Häuser stehen geblieben sind. Dazu kamen die heftigen Windböen und der starke Regen. Verbreitet kamen an einem einzigen Tag 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, lokal auch deutlich mehr. Die höchste Menge meldete die Station Pease River in Texas mit 460 Litern pro Quadratmeter innerhalb von zwei Tagen. Vereinzelt bildeten sich Tornados. Storm- und Wasserversorgung fiel für 3 bis 4 Millionen Menschen aus. Auch weiter nördlich von Arkansas bis nach Ohio und Tennessee wurden Böen bis Orkanstärke und heftige Regenfälle registriert. Es gab auch hier enorme Schäden, einige Menschen kamen ums Leben und mehr als 2 Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom. Dutzende Menschen kamen durch den Hurrikan ums Leben, nach dem letztren vorliegenden Stand waren es allein in Texas 84 und weitere 16 Menschen wurden noch vermisst. Einige Leichen wurden Monate danach oder sogar erst ein Jahr später gefunden. Mehr zu Hurrikanen finden Sie in den Hurrikan-FAQ. (Für alle Grafiken gilt: Zum Vergrößern bitte anklicken!) |