Haiti 2010 von
Thomas Sävert
Erdbebenkarte USGS
Lage des Epizentrums (USGS)

Erdbebenkarte
Epizentrum (USGS)

Erdbebenkarte
Berechungen zum Epizentrum des EMSC

Erdbeben in Haiti am 12.01.2010:
Vier Jahre nach dem Beben:
Noch immer sind die Schäden deutlich sichtbar und viele Menschen leben weiterhin in Notunterkünften. Insgesamt erkrankten etwa 600.000 Menschen an Cholera, davon starben mehr als 8300 Menschen. Die Cholera war u.a. durch UN-Soldaten eingeschleppt worden, die zuvor in Nepal stationiert waren.
Vier Jahre nach dem Erdbeben in Haiti (Tagesschau, 11.01.14)

Drei Jahre nach dem Beben:
Der Wiederaufbau kommt nur schleppend voran (Tagesschau, 12.01.13)
Haiti drei Jahre nach dem Erdbeben (Tagesschau, 12.01.13)

Zwei Jahre nach dem Beben:
Two years after quake, 'Haiti still has a long way to go' (CTV.ca, 06.01.12)

Auch ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben von Haiti am 12. Januar 2010 lebten sehr viele Menschen in dem armen Land in notdürftigen Unterkünften oder Zelten. Die Zustände waren chaotisch und etwa 150.000 Menschen an Cholera erkrankt. Davon waren mehr als 3500 gestorben (Stand 10.01.2011).
Haiti gedenkt der Opfer des Erdbebens (Tagesschau, 12.01.11)
Ein Jahr nach dem Erdbeben: Haiti bleibt hilfsbedürftig (n-tv, 12.01.11)
Haitis mühsamer Weg aus den Trümmern (n-tv)

(Dienstag, 12.01.10) Am Dienstag hat gegen 22:53 Uhr MEZ (= 16:53 Uhr Ortszeit) ein schweres Erdbeben Haiti in der Karibik erschüttert. Das Beben erreichte nach vorläufigen Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 7,0 auf der Richter-Skala. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 15 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince (ca. 1.275.000 Einwohner). Der Erdbebenherd befand sich rund 10 Kilometer unter der Oberfläche. Tausende Gebäude stürzten ein, darunter mindestens ein Krankenhaus und der Präsidentenpalast. Die Zahl der Toten lag nach Angaben der haitianischen Regierung bei 220.000, Mitte April 2010 berichteten die Vereinten Nationen über 250.000 bis 300.000 Tote sowie etwa 300.000 Verletzte. Damit gehört das Beben von Haiti zu den schlimmsten Erdbeben weltweit, wenn man von den Opferzahlen ausgeht. Bis zu 3 Millionen Menschen sind von dem Erdbeben betroffen. Für Haiti, die Dominikanische Republik, Kuba und die Bahamas wurde vorsorglich eine Tsunamivorwarnung ausgegeben. Diese konnte bald wieder aufgehoben werden. In Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik wurde ein 12 Zentimeter hoher Tsunami registriert.

Erdbeben mit 100.000 oder mehr Toten, Quelle: USGS:
Datum Stärke Ort Tote Anmerkungen
23.01.1556 8 Shaanxi (China) 830.000 .
27.07.1976 7.5 Tangshan, China 255.000 Schätzungen reichen bis 655.000 Tote.
09.08.1138 n.bek. Syrien, Aleppo 230.000 .
26.12.2004 9.1 Sumatra 230.000 Tsunami mit Toten in 10 Staaten am Indischen Ozean.
12.01.2010 7.0 Haiti 220.000 Dazu über 8000 Tote durch Cholera-Epidemie
22.12.856 n.bek. Iran, Damghan 200.000 .
16.12.1920 7.8 Haiyuan, Ningxia (China) 200.000 Wird oft auch als Kansu-Beben bezeichnet.
23.03.893 n.bek. Iran, Ardabil 150.000 .
01.09.1923 7.9 Kanto (Japan) 142.800 Tsunami und Brände nach dem Beben.
05.10.1948 7.3 Ashgabat (Turkmenistan) 110.000 .
27.09.1290 n.bek. China, Chihli 100.000 .

Das aktuelle Beben ist das stärkste bisher registrierte Beben in Haiti seit Messbeginn. Der Erdstoß war auch im Osten Kubas und in der Dominikanischen Republik zu spüren. Aus beiden Staaten wurden aber keine größeren Schäden gemeldet. Dem Hauptbeben folgten wenig später zwei starke Nachbeben der Stärke 5,9 und 5,5. Die Karibikinsel Hispañola mit den beiden Staaten Haiti und der Dominikanischen Republik wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach von schweren Erdbeben erschüttert. So wurden am 07.05.1842 mehrere Orte in Haiti durch ein verheerendes Erdbeben zerstört. Damals kamen etwa 4.500 Menschen ums Leben.

Haiti ist das ärmste Land Mittel- und Südamerikas. Der Staat wurde in den vergangenen Jahren mehrfach von politischen Unruhen erschüttert. Zudem trafen in den Jahren 2004 und 2008 gleich fünf tropische Wirbelstürme das Land. Allein durch den Hurrikan "Jeanne" kamen 2004 etwa 3000 Menschen ums Leben. Zudem brach nach dem Erdbeben im Oktober 2010 eine Cholera-Epidemie aus, durch die mehr als eine halbe Million Menschen infiziert wurden und etwa 7000 Menschen starben.

Beben seit dem 12.05. in Haiti, ab Stärke 5.0, Quelle: USGS:
Datum Zeit (MEZ) Stärke Koordinaten Anmerkung
12.01.10 22:53 7,0 18.45Nord 72.45West Hauptbeben
12.01.10 23:00 5,9 18.32Nord 72.85West Nachbeben
12.01.10 23:12 5,5 18.49Nord 72.56West Nachbeben
13.01.10 00:12 5,1 18.39Nord 72.56West Nachbeben
13.01.10 01:43 5,0 18.54Nord 72.49West Nachbeben
13.01.10 01:59 5,2 18.26Nord 72.91West Nachbeben
13.01.10 02:17 5,1 18.43Nord 72.86West Nachbeben
13.01.10 02:32 5,3 18.38Nord 72.95West Nachbeben
13.01.10 02:36 5,5 18.36Nord 72.83West Nachbeben
13.01.10 02:55 5,0 18.40Nord 72.82West Nachbeben
13.01.10 02:57 5,4 18.46Nord 72.92West Nachbeben
13.01.10 06:03 5,7 18.42Nord 72.95West Nachbeben
13.01.10 06:18 5,2 18.39Nord 72.91West Nachbeben
13.01.10 08:23 5,0 18.36Nord 72.88West Nachbeben
13.01.10 15:43 5,3 18.40Nord 72.89West Nachbeben
20.01.10 12:03 5,9 18.43Nord 72.81West Nachbeben

Nachrichten zum Beben:
Erdbeben-Meldungen von Yahoo
Earthquake News by Google
7.0 earthquake hits Haiti (CNN, 12.01.10)
Powerful 7.3 quake rocks Haiti, sparks tsunami alert (BBC, 12.01.10)
Big Haiti quake topples buildings, casualties seen (Reuters, 13.01.10)
Red Cross reports 3 million affected by earthquake (BusinessDay, 13.01.10)
Das Chaos nach dem Erdbeben (n-tv, 13.01.10)
Hilfe aus Deutschland rollt an (n-tv, 13.01.10)
Deutsche Urlauber nicht betroffen (n-tv, 13.01.10)
Hundreds of thousands dead in Haiti quake, PM says (CNN, 13.01.10)
Tens of Thousands Feared Dead, Capital in Ruins From Haiti's Catastrophic Quake (Insurance Journal, 13.01.10)
Haiti death toll could rival tsunami (ABC Australia, 14.01.10)
Reports: Death Toll Near 50K, Red Cross Says (WDSU, 14.01.10)
Interview: Welthungerhilfe-Mitarbeiterin vor Ort (Tagesschau, 15.01.10)
Zeit wird knapp in Haiti (n-tv, 15.01.10)
Bisher schlimmste Katastrophe (n-tv, 16.01.10)
Weite Landesteile betroffen (n-tv, 17.01.10)
Gewalt in Haiti nimmt zu (n-tv, 18.01.10)
Haiti am Abgrund - Helfer geben alles (n-tv, 19.01.10)
Aftershock in Haiti not unexpected, but its strength was (American Chronicle, 20.01.10)
Nachbeben schreckt Haiti auf (n-tv, 20.01.10)
"Die Menschen sind völlig perspektivlos" (Tagesschau, 21.01.10)
Haiti's mass graves swell (WOOD TV8, 21.01.10)
Wunder am elften Tag - Haiti stellt Suche ein (n-tv, 23.01.10)
Millionen-Gala für Haiti (n-tv, 23.01.10)
Elf Tage unter Trümmern (n-tv, 24.01.10)
Haiti quake death toll to rise, PM says (Press TV, 05.02.10)
Haiti Gives Conflicting Counts For Quake Deaths (NBC, 10.02.10)
Konferenz soll Milliarden bringen (n-tv, 30.03.10)
200.000 Haitianer geflüchtet (n-tv, 22.04.10)
Weitere Erdbeben und Tsunamis in Haiti befürchtet (spektrumdirekt, 11.10.10)
Cholera-Epidemie: Erste Fälle in Port-au-Prince (n-tv, 24.10.10)
Cholera in Haiti (Stern Online, 26.10.10)
Cholera death toll in Haiti rises to more than 3,000 (CNN, 31.12.10)
Bisher 7000 Cholera-Tote in Haiti - Hunderte infizieren sich neu (n-tv, 07.01.12)

Fotos während des Bebens und der Schäden:
Bilderserie aus dem Hafen, Teil I (Maritime Danmark)
Bilderserie aus dem Hafen, Teil II (Maritime Danmark)
Satellitenbild des Hafens vor dem Beben (Google Maps)
Beben vor Haiti: Verzweifelte Suche nach Verschütteten (Spiegel Online, 13.01.10)

Meldungen der Erdbebendienste:
Meldung zum Beben (EMSC)
Meldung des USGS
USGS Issues Assessment of Aftershock Hazards in Haiti (USGS)

Erdbebengefahr in Haiti:
Scientists warned Haiti officials of quake in '08 (US News, 15.01.10)

Satellitenbilder des NASA Earth Observatory:
Topography Along the Enriquillo-Plaintain Garden Fault, Haiti (NASA, 14.01.10)
Potential Landslides near Epicenter of Haiti Quake (NASA, 19.01.10)
Haiti’s Accidental City (NASA, 01.06.10)

Das Land Haiti:
Haiti ist wohl das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Es umfasst das westliche Drittel der Karibikinsel Hispañola. Haiti besteht aus zwei gebirgigen Halbinseln, zwischen denen sich die zentrale Ebene des Artibonite erstreckt. Das Klima ist tropisch heiß. Innerhalb der Insel fallen sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, einzelne Landesteile haben sich sogar zu wüstenähnlichen Gebieten entwickelt. In dem ca. 27.750 Quadratkilometer (entspricht in etwa Belgien) großen Land leben etwa 9,7 Mio. Menschen; dazu kommen rund 4 Mio. Haitianer, die als Flüchtlingen in anderen Staaten leben. Mit durchschnittlich 290 Einwohner pro Quadratkilometer ist die Republik Haiti sehr dicht bevölkert.
Haiti (Auswärtiges Amt)
Haiti (Erdkunde-Wissen.de)

Meldungen zu schweren Nach- und Folgebeben:
Haiti Starkes Nachbeben in Haiti

(Mittwoch, 20.01.10) Am Mittwoch hat gegen 12:03 Uhr MEZ (= 06:03 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben Haiti in der Karibik erschüttert. Das Beben erreichte nach vorläufigen Angaben des amerikanischen Erdbebendienstes die Stärke 5,9 auf der Richter-Skala. Das Epizentrum des Bebens lag etwa 60 Kilometer westsüdwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince (ca. 1.275.000 Einwohner). Der Erdbebenherd befand sich rund 10 Kilometer unter der Oberfläche. Es handelte sich um ein Nachbeben nach dem schweren Erdstoß am 12. Januar, durch den Zehntausende in Haiti ums Leben kamen. Durch das Nachbeben stürzten einige bereits beschädigte Gebäude ein. MEHR



zur Erdbebenseite von Thomas Sävert

zur Homepage von Thomas Sävert