Heuschrecken von
Thomas Sävert

Heuschreckenplage in Afrika dramatisch

Erste Schwärme in der stark gefährdeten Sahelzone

Die Lage in den von riesigen Heuschreckenschwärmen betroffenen Staaten im Nordwesten Afrikas wird immer dramatischer. Trotz großflächiger Bekämpfungsmaßnahmen formieren sich immer mehr Verbände zu Schwärmen mit vielen Millionen Tieren, die auf der Suche nach Nahrung ausschwärmen. Besonders schlimm betroffen sind derzeit die Region südlich des Atlasgebirges in den Staaten Marokko, Algerien und Tunesien, aber auch im nordwestlichen Libyen schlüpfen derzeit unzähliche Tiere. Für den Sommer wird nun eine gewaltige Invasion in der stark gefährdeten Sahelzone befürchtet.

Heuschreckenkarte Nordafrika
© by Food and Agriculture Organization (FAO) - Die Karte zeigt die Verteilung der Heuschrecken vor wenigen Tagen. Die roten Punkte stehen für größere Heuschreckenschwärme, die sich in den vergangenen Wochen immer weiter ausgebreitet haben. Die gelben Punkte stehen für Verbände, die sich aber noch am Boden fortbewegen. Der rot umrandete Bereich der Sahelzone ist in den kommenden Wochen stark gefährdet.

Heuschrecken Marokko
© by FAO - So formieren sich derzeit die Heuschreckenverbände im Nordwesten Afrikas. Das Foto zeigt die Tiere am vergangenen Donnerstag bei Bouarfa im Nordosten Marokkos.

Auch im nördlichen und zentralen Mauretanien sowie im Westteil der Republik Sahara bildern sich neue Schwärme. Dabei wird befürchtet, dass nun eine massive Bewegung der Schwärme einsetzt und die Heuschrecken zu Milliarden vor allem über die Staaten der Sahelzone herfallen. Mit dem Einfall wird im Juni und Juli gerechnet. Vor allem das südliche Mauritanien, der Norden Senegals, Mali, Niger und der Tschad sind von der FAO aufgerufen, sehr dringend Vorbereitungen zu treffen. Im Niger wurdne bereits erste Schwärme gesichtet.

Es besteht sogar die Gefahr, dass einige Schwärme den Westend es Sudan erreichen, wo sich derzeit bereits in bürgerkriegsgebeutelten Regionen eine humanitäre Katastrophe abzeichnet. Die internationale Staatengemeinschaft ist aufgerufen, in größerem Umfang Hilfe zu leisten. Die aktuelle Plage übertifft möglicherweise die letzte große Heuschreckenplage vor rund 10 Jahren noch.

Mittwoch, 26.05.04


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