Dust Devil Celle von
Herbert Hoinkis
Dust Devil bei Celle am 12. Mai 2001

Dazu der Bericht von Herbert Hoinkis:

Staubwirbel bei Celle

Am 13. 5. 2001 habe ich bei einem (größtenteils im Segelflug durchgeführten) Flug mit dem Motorsegler nördlich und östlich von Celle die Bildung von größeren Staubwirbeln beobachtet. Nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr konnte ich einen davon anfliegen und fotografieren, bevor er sich wieder auflöste.

Auf einer hell-graubraunen Ackerfläche bei Lachtehausen rotierte ein diffuser Bodenwirbel von ca 20 Metern Durchmesser. Von diesem stieg eine zylindrisch konzentrierte Staubsäule auf, die bis in ca. 300 m Höhe sichtbar blieb. Es waren mehrere konzentrische Zylinderwände zu unterscheiden. Der innere Zylinder mit etwa 5m Durchmesser reichte am höchsten. Die Lebensdauer des Wirbels betrug nur wenige Minuten. Der Bodenwirbel bewegte sich langsam auf eine Ecke des Ackers zu, die von zwei rechtwinklig zusammenlaufenden Birkenreihen gebildet wurde. Kurz nach den Aufnahmen erreichte er die Baumreihen, riß vom Boden ab und brach daraufhin zusammen.

Nachdem ich die Fotos gemacht hatte, flog ich den Wirbel an, um in der von ihm markierten Thermik zu steigen. Entgegen meiner Erwartung unterschied sich der Aufwind nicht von der Thermik, wie ich sie im vorherigen Flugverlauf bereits festgestellt hatte; eher war sie etwas schwächer. Die Thermik an dem Tag war allgemein sehr gut, die Steigwerte im Flugzeug hatten meist 2-3 m/s betragen. Wenn man das Eigensinken des Flugzeuges (Scheibe SF 25) im motorlosen Flug berücksichtigt, kommt man auf 4 m/s Luftmassensteigen.

Während des Kreisens um den mittlerweile schwindenden Staubwirbel beobachtete ich die Bildung von Cumulusfetzen über mir. Die Konvektionsschicht war am Nachmittag etwa 2000 m mächtig, Die Obergrenze wurde durch flache, meist fraktionierte Cu markiert.

Die Lebensdauer des Wirbels schätze ich auf maximal 5 Minuten. Die Aufnahmen entstanden aus einer Höhe von ca. 250 Metern, der Wirbel reichte dabei deutlich höher, als es das Foto zeigen kann. Er verlief oberhalb des im Foto sichtbaren Bogens S-förmig zurück in die Senkrechte und war auch oberhalb des Bildhorizontes noch ein gutes Stück erkennbar.

Herbert Hoinkis

Zum Vergrößern der Fotos bitte klicken (jeweils ca. 400 KB)
Staubteufel bei Celle 1
Staubteufel bei Celle 2

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